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Rietzschkeaue Foto: Katharina Hitschfeld

Spannende Tour entlang der Östlichen Rietzschke in Leipzig

Der in Leipzig heute kaum sichtbare Bachlauf der Östlichen Rietzschke beschäftigt unser Büro schon seit langer Zeit. Vor einigen Jahren haben wir die Wasserwerke Leipzig bei der Etablierung eines Pilotprojekts für eine Retentionsfläche im dicht bebauten Stadtteil Reudnitz/Sellerhausen begleitet.
Bei Starkregenereignissen zeigte sich das teilweise überbaute, verrohrte Gewässer in Kombination mit Schichten- und Grundwasser gerne in Form von Überschwemmungen. Das von Menschen geschaffene System war überfordert, Regenwasser in diesen großen Mengen aufzunehmen. Das war eine untragbare Situation für die von diesen Ereignissen betroffenen Pächter der Kleingartenanlage Sellerhausen. Es war eine ebenfalls untragbare Situation für die das Kanalsystem unterhaltenden Wasserwerke Leipzig und nicht zuletzt eine untragbare Situation für den Anspruch, kostbares Regenwasser der Erde und nicht der Kanalisation zuzuführen.

Rietzschke-Aue Sellerhausen

Darauf, dass heute an dieser Stelle ein naturnahes Überschwemmungsgebiet und ein Quartierspark entstanden sind, sind wir sehr stolz. Ein langer Prozess des Vertrauensaufbaus, der Verhandlungen, der Information und Beteiligung ist dem vorangegangen. Heute ist das Vorhaben mit dem Bundespreis Stadtgrün ausgezeichnet.
Der Gewässerverlauf der Östlichen Rietzschke wurde in diesem neu entstandenen Auebereich offengelegt.

Flüsse an das Licht

Doch was bedeutet eigentlich die Offenlegung eines solchen Bachlaufes? Und was bedeutet die Forderung aus Gesellschaft und Politik, Flüsse und Bachläufe wieder an das Licht zu holen?
Wie sieht das aus in Wohngebieten, die seit Jahrzehnten in dichter Bauweise bebaut wurden, mit denen die Fluss- und Bachläufe sowie das Kanalsystem überbaut worden sind? Welche Eingriffe sind nötig und realistisch, wie sehen Abwägungen zwischen Ökologie und Ökonomie aus, wie wären Stadtteile betroffen? Was bedeutet das für die Stadtentwicklung und -planung?

Für ein besseres Verständnis dieser Fragen hatte Katharina Hitschfeld Anfang September die Möglichkeit, mit einem Vertreter der Wasserwerke Leipzig die Östliche Rietzschke im östlichen Stadtgebiet der Stadt Leipzig abzufahren. Ein großes Dankeschön für die wertvollen Einblicke und die ausgezeichnete Expertise geht an Sven Lietzmann von den Leipziger Wasserwerken!
Es wäre toll – und nützlich für die Diskussion und ein gemeinsames Verständnis -, wenn ein ähnliches Angebot auch der interessierten Öffentlichkeit unterbreitet werden könnte.

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