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Vollständig ausgerüstete Werkstatt unter Tage zur Wartung von Maschinen und Fahrzeugen (Foto: Büro Hitschfeld)

Aus unserer Projektarbeit: Ein Besuch im Endlager Morsleben

Im Rahmen unseres Auftrages zur Evaluation der Kommunikation der Bundesgesellschaft für Endlagerung haben wir uns an einem der vier Projektstandorte ein Bild von der Arbeit unserer Auftraggeberin gemacht.

Kenntnisreich und zugewandt werden die Gäste in der Infostelle empfangen und über geologische Gegebenheiten und technische Abläufe und Verfahren informiert. Zurzeit werden die Planungsunterlagen zur Stilllegung des Endlagers für schwach- und mittelradioaktive Abfälle Morsleben überarbeitet. Die überarbeiteten Unterlagen sollen 2026 bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden. Nach Prüfung und öffentlicher Auslegung der Dokumente kann es im Jahr 2028 zu einem Planfeststellungsbeschluss kommen. Erst danach kann mit den eigentlichen Arbeiten zur Stilllegung begonnen werden.

Nach dem Einführungsvortrag ging es zünftig gekleidet und ausgerüstet mit Geleucht und Sauerstoffselbstretter mit dem Förderkorb hinab in die Tiefe.

Die schiere Größe der Unter-Tage-Welt lässt den Besucher bereits beim Verlassen des Förderkorbs staunen. Mit einem Caddy fuhren wir von Sohle zu Sohle, gefüttert mit Informationen zur Historie des Bergwerks und zu den aktuell im Schacht ausgeführten Arbeiten. So wurden allein 7 Tage (!) benötigt, um die Einzelteile einer semimobilen Baustoffanlage nach unten zu bringen. Mit dieser Maschine soll künftig Material für ein Demonstrationsbauwerk für den Versschluss einer Strecke angemischt werden. Baustoff und Verfahren werden jetzt vor Ort erprobt.

In den letzten Wochen meldete die Presse, dass das Standortauswahlverfahren für ein deutsches Endlager für hochradioaktiven Abfall voraussichtlich deutlich über 2031 hinaus andauern wird. Auch wenn die Entscheidung erst nach so langer Zeit fallen wird, ist es wichtig, den Verfahrensverlauf (schon jetzt) transparent zu gestalten, um größtmögliche Akzeptanz für die spätere Entscheidung zu erringen. Die BGE trägt dem Rechnung und veröffentlicht auf ihrer Webseite aktuelle Informationen zum Ablauf und Stand des Verfahrens (www.bge.de).

Fazit: Ein Besuch der Schachtanlage Asse II oder des Endlagers Morsleben lohnt sich auch ohne dienstlichen Hintergrund! (Anmeldungen sind hier möglich. Unter Tage herrscht eine Parallelwelt – mit Werkstätten, Parkplätzen, Autos, Versuchslaboren… Es ist beeindruckend.

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