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Mediation für nachhaltige Stadtentwicklung

Als wir 2016 gebeten wurden, mit unseren Mediationserfahrungen ein Pilotvorhaben zur Gewinnung einer Retentionsfläche im Leipziger Osten zu begleiten, war die Fertigstellung des Projekts noch Zukunftsmusik. Tief waren die Gräben, aus denen heraus Interessen und Positionen formuliert wurden. Im Mai 2022 konnte nun der erfolgreiche Abschluss gefeiert, und die neue Rietzschke-Aue als multifunktionale Fläche gemeinsam von den Projektpartnern der Öffentlichkeit übergeben werden. Im mehrjährigen Planungs- und Umsetzungsprozess ist es gelungen, die vielfältigen Anliegen rund um das Vorhaben zusammenzubringen und ein Beispielprojekt für vorausschauende Stadtplanung zu schaffen.

Ein Gewinn für Natur und Stadt

Das nun vollendete Projekt in Sellerhausen im Leipziger Osten steht im Zeichen der Entwicklung Leipzigs hin zu einer sogenannten „Schwammstadt“, welche die urbane Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen im Angesicht einer sich verschärfenden Klimaerwärmung sicherstellen soll. Das umgestaltete, ehemalige Kleingartenareal an der Mündung der östlichen Rietzschke in das städtische Kanalsystem kann bei starkem Regenfall Wasser aufnehmen und damit die Kanalisation entlasten, sowie den Grundwasserstand und das lokale Stadtklima verbessern. Gleichzeitig wurde bei der Neugestaltung ein besonderes Augenmerk auf die Schaffung von Nahrungsangeboten und Lebensräumen für Tiere und Insekten gelegt, so z.B. mit einer eigens zusammengestellten Blumensaat für Wildbienen und einem Turmbau mit Brutplätzen für Vögel. Und bei alldem entsteht mit der Fläche auch ein neues Naherholungsgebiet für die Leipziger Bürger*innen, das mit Natur und Parkanlagen einen Beitrag zur Lebensqualität in der Stadt leistet.

Das Büro Hitschfeld durfte das Vorhaben während seines Verlaufs mit Maßnahmen der Akzeptanzkommunikation und Beteiligung begleiten, und dabei vermittelnd zwischen den Interessen der beteiligten Stakeholder agieren – von den städtischen Projektträgern über Naturschützer bis hin zu den ehemaligen Kleingartenbesitzern auf der Fläche. Wir sind stolz, das nun erfolgreich abgeschlossene Projekt mitgestaltet zu haben und freuen uns über die neue Fläche, die als vielfältiger Gewinn für Bürger*innen, Stadt und Umwelt hoffentlich ein Beispiel für zukünftige Stadtgestaltung setzen kann.

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